Amerika - Quo Vadis ?
Als Kind, aufgewachsen im schönen idyllisch gelegenen Muldental, unweit von Penig, war ich oft hier. Mit dem Fahrrad, mit Freunden , einfach so zum Zeitvertreib in Klein Amerika. Wo ich damals noch von dem großen Amerika träumen konnte und der Geschichte von den unbegrenzten Möglichkeiten, vom Tellerwäscher zum Millionär und der endlos wirkenden Freiheit.
von Yvonne Hösel
von Yvonne Hösel
Ich bin kein Experte für irgendetwas, kein Historiker oder dergleichen nur ein Normalsterblicher Bürger, der im Strudel der regionalen wie globalen Ereignisse lebt und diese erlebt. Ich spreche hier nur für meinen Eindruck und meine Gedanken, damit kann ich für andere völlig falsch liegen, was auch in Ordnung ist, aber Gedanken mache ich mir dennoch.
Wieder mal eine Woche, wo sich Nachrichten überschlagen und in unterschiedlichen Fernsehsendungen völlig unterschiedlich berichtet wird. Oft bleibe ich ratlos zurück, was soll ich davon glauben und was ist die Wahrheit.
Es geht um das Attentat von Charly Kirk.
Er war wohl Gründer der konservativen Jugendorganisation Turning Point USA und enger Vertrauter von Donald Trump.
Er wurde am 10.September 2025 während einer Rede auf dem Campus der Utah Valley Universität in Orem, Utah erschossen. Man spricht von einem gezielten Attentat und noch ehe überhaupt ein Täter oder Motiv bekannt ist wird über die Todesstrafe sinniert.
Zunächst hat es mich tatsächlich nicht tangiert, ich kannte ihn nicht, habe ihn nie wahrgenommen aber in dieser Thematik passierte ein völlig anderes Szenario, was zunehmend zu beobachten ist.
Ich bin tatsächlich immer wieder erstaunt, was für eine Inszenierung und Märtyrer Show in den USA möglich ist. Wie schon erwähnt mir völlig unbekannt und seine politische Inspiration mir egal, fakt ist, er war Vater und Ehemann, trotz allem ein Mensch. Schlimm genug, dass die USA ihre Waffenlobby verherrlicht und vehement verteidigt und als amerikanische DNA benennt, dieser Logik folgend trifft es auch jemand, der das für sich nie geglaubt hätte. Gleichzeitig erfolgt eine politische Vereinnahmung, ein empört sein und ein Auftritt von JDVance bei der Überführung des Leichnams, was eher wie ein willkommenes Theaterstück anmutet, willkommen für Trump, weil es so gut in seine Agenda passt und erstaunlicherweise gibt es in Deutschland Gruppen, die hier ebenfalls mit aufspringen und eine importierte Polarisierung feiern.
Sofort ist klar es waren ,,Linke" und dann beginnt ein absolut typisches amerikanisches Szenario.
Trump ordert die Flagge auf Halbmast, verleiht posthum die Presidental Medal of Freedom und die Sache heißt ,,Krieg gegen die Rechten", der Tod gilt als Beweis für die ,,Linke Gewalt", es wird nach Rache gerufen, andere feiern es und Twitter oder X explodiert nahezu. Unzählige Videos werden hochgeladen und veröffentlicht und immer noch JD Vance ,der die Hand am Sarg anlegt und Trump erklärt die Beerdigung besuchen zu wollen, das Ganze wirkt wie ein PR Stunt und stärkt die Märtyrer Narrative der MAGA - Bewegung. Es wird Einheit gezeigt, die von anderen Themen ablenkt.
Jede Tragödie wird zu einer Kampagne gegen den Feind.
Und das, wo die USA eine eigene fragwürdige Geschichte im Bezug Attentate hat, unwillkürlich kam die Ermordung von JFK auf und zugleich die Sorge, ob der Täter überhaupt lebend gefasst wird, denn auch das ist nicht unüblich, dass dieser bei der Festnahme tödlich getroffen wird und die Geschichte dann einen passenden Abschluß findet.Und in dem Moment kommt das Erschrecken, was ich doch in Wahrheit für ein Bild von den USA habe. Aber ist es unbegründet?Die Waffenverherrlichung ist real, nach jedem Anschlag oder Amoklauf etc. ist die Betroffenheit groß, aber der Wille zu Änderungen wird scheinbar durch die Waffenlobby nicht möglich gemacht. Es ist ein Kreislauf: Lobby drückt durch, Politiker nutzen es für die Show und am Ende leidet nur ein Mensch, im Verhältnis zu dem Profit also wohl vernachlässigbar.
Im Gegenteil, der Ruf nach noch mehr Waffen wird laut, weil man sich sonst nicht schützen kann. Es mutet schon fast einem Western an, zuerst wird geschossen, dann frag ich, was er will. Gerade in Deutschland wirken diese Waffengesetze absurd, wo wir uns ja hier mit einer Waffenverbotszone beruhigen können, aber das sind ja eher Messer als Schußwaffen.
Das die AFD hier sofort Betroffenheit heuchelt ist wohl eher ein Muss, für den Fall, das Verbündete mit Reichweite aus dem Ausland benötigt werden, zumindest für die Meinungsmache und internationale Sichtbarkeit, siehe auch hier das Eingreifen von Musk unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. In Wahrheit bezweifle ich, dass es einer AFD gefällt sich irgendwie abhängig zu machen, noch ein Musk dies ohne etwas gewinnbringendes ewig zu bedienen. Die AFD muss nichts weiter tun, als ,,Siehst Du ... ,, skandieren. Es bleibt bei Parolen und dem Wunsch wie auch immer gewinnen zu wollen, ähnlich einem Kanzler Merz, der unbedingt Kanzler sein wollte, das hat ja paar Jahre gedauert, aber das liefern ist nun deutlich mühsamer.
Das ist wohl der Punkt an dem sich Merz und die AFD nicht viel nehmen, sie leben von der Polarisierung.
Aber zurück zu Amerika, noch immer haben Attentate den faden Beigeschmack, dass sie eher als Ablenkungsmanöver dienten, was auch hier denkbar wäre. Natürlich wird das ein oder andere an Spekulationen eine Verschwörungstheorie sein, aber kommt die von ungefähr und grundlos ? Es gab wohl Differenzen zwischen Kirk und Trump bezüglich der Epstein Aufarbeitung, da käme ein Tod schon sehr gelegen, noch passender wäre, ein toter Täter, wie ja nun schon bei JFK erlebt, warum ?, es passt zu dem Muster , wo ein einzelner Toter Ablenkung schafft, ohne größere Enthüllungen zu riskieren.
Kirk verband Epstein mit Mossad (Israel) und Deep State - im Juni 2025 sagte er: ,, Epstein war Mossad rekrutiert ,,, was natürlich Netanyahu und Trump so etwas genervt haben dürfte.
Aber wie gesagt, es ist alles nur Spekulation, aber leider absolut denkbar und vorstellbar.
Noch verwerflicher ist ja fast, dass es keine Nachrichtensperre gab, bis zur Ergreifung des Täters und das Benennen eines möglichen Tatmotivs. Somit wurde Tür und Tor geöffnet für jegliche Spekulation in allen verfügbaren Medien, mitunter im 15 Minutentakt, so bleibt viel Lärm, aber kein Täter. Ich weiß, dass die USA Nachrichtensperren vermeidet, um nicht als ,,Zensur" zu wirken, ob das immer so clever ist bleibt offen. So wird aus einer Tragödie auch noch ein Medienspektakel, was nicht wirklich glauben lässt, an einer Wahrheit interessiert zu sein.
Meine Prognose basierend auf Mustern und aktueller Dynamik, dass der Täter im besten Falle tot gefasst wird, ist während ich hier noch schreibe überraschender Weise widerlegt. So im Stillen war mir eigentlich klar - toter Täter, wäre ein PR Sieg, ohne Prozess und dann absolut passend für alle aufkommenden Fragen, wobei die Tragik, das der Vater in die Auslieferung involviert war ,was auch nicht besonders glücklich ist. Zumindest kann er doch wissen, dass er sein Kind nicht wieder nach Hause kommt.
Zurück zu dem, was ich sagen will, wie ist es möglich, dass es derartig viele misstrauische Stimmen gibt, die das Attentat anders sehen und auch die Reflexartige Forderung nach der Todesstrafe ?
Angesichts der derzeitigen Amerika Politik wären viele passende Täter möglich, es kommt darauf an, wo er am nützlichsten ist, vorausgesetzt er stirbt bei der Festnahme, denn die Probleme sind sowohl Innen- wie Außenpolitisch in Hülle und Fülle vorhanden, die in der großen Empörung untergehen und im Stillen lassen sich wunderbar Tatsachen schaffen.
Seit Corona befinden wir uns weltweit in einer Wahrheitskrise, einem Lügenkonstrukt, das Narrative über Fakten stellt und die ständige Befeuerung der sozialen Medien braucht und es dankend zur Ablenkung annimmt. Die Empörung als Ablenkung ist gewolltes Chaos. Man kann kaum noch zwischen Wahrheit und Konstrukt unterscheiden, es ist auch nicht gewollt. Jede Seite befeuert ihre Agenda und biegt sich ihre Wahrheit und Fakten zurecht. Dies scheint ein Punkt, der in den Ländern mit Diktatur ausbleibt, da der Staat schon die Meinung festlegt, das wiederrum ist eine andere Katastrophe. Dennoch scheint der Mensch mit Meinungsfreiheit ähnlich überfordert wie mit Eigenverantwortung, und ja, die Verschärfung fand unter Corona statt und das anscheinend auch noch beschleunigt. Der Kompass scheint verschoben und Wahrheit und Konstrukt scheinen kaum noch trennbar. Die Pandemie hat Misstrauen, Polarisierung und Desinformation beschleunigt und Wahrheit ist schwerer greifbar denn je.
Das erklärt auch, warum die Empörungswelle derart massiv ist und chaotisch wirkt. Medien leben von Clicks , Politiker von Mobilisierung ( Rache Rhetorik ) und Bürger von Bestätigung ihrer Blase.
Der Mensch als Spezies mit der Meinung ein Recht auf Grundbesitz oder auch Tierjagd zu haben hält weniger als ,,Rudel" zusammen , als jedes andere Lebewesen und vernichtet sich dabei noch gegenseitig selbst. Durch Spaltung, Gier und Konflikte, überheblich im Anspruch auf Herrschaft, und niemand hält zusammen, um die Wahrheit zu suchen. Tiere würden das Rudel schützen - Menschen spalten sich.
Ich vermute mal, das Trump selbst noch nicht bemerkt hat, dass auch er geschädigt wurde, denn ihm wird ein Charly Kirk für die Mobilisierung der Jugendlichen fehlen.
Bitter jedoch ist, die Entwicklung des Landes Amerika, was schon lange vor Trump begann. Von dem einst verheißungsvollen Land der unbegrenzten Möglichkeiten scheint nichts mehr übrig zu sein. Es zeigt sich in einer Mischung aus Geld regiert die Welt und einer Politik durch Trump, der permanent den Friedensnobelpreis für sich proklamiert, seinen eigenen Vorteil und sein sich selbst Gefallen zelebriert und sich gleichzeitig für den Allmächtigen der Erde hält, aber in Wahrheit nichts für sein Land tut, von dem er sagt, er liebe es. Es ist verkommen zu einem Land, sondern nur noch Bühne für sein Ego ist.
Der Niedergang begann mit wirtschaftlicher Ungleichheit, der Deregulierung während der Reagan Ära und den Kriegen Irak, Afghanistan, die das Vertrauen in die Institutionen untergruben. Die Finanzkrise 2008 und 2011 Occupy Wall Street machten klar: Geld regiert die Welt und Corona verschärfte alles. Trump hat die Krisen nicht geschaffen, aber ausgenutzt. Seine Politik Amerika first versprach Widerbelebung, liefert aber bislang nur Show.
Er liebt die USA nicht als Gemeinschaft, sondern als Spiegel seines Egos.
Ein Land jedoch, wo Mordmotive unterschiedlichster Art denkbar sind, hat seine Souveränität und Kontrolle verloren. Ein Land, das einst Möglichkeiten versprach zerfleischt sich selbst in einer Show, wo Geld und Macht regieren. Corona mag das Misstrauen global gemacht haben, aber die USA ist das Epizentrum und das ist unglaublich bitter.
Trumps Selbstverliebtheit ist legendär und blockiert jede Reflexion. Die Reklamation des Friedensnobelpreises, obwohl keiner der Konflikte befriedet ist klingt wie ein Witz und was einst sein mentales Erbe sein wird bleibt abzuwarten, was 2029 noch übrig ist.
Ehemalige Verbündete hat er derartig verärgert, dass die USA ziemlich isoliert sind und sich die Verbündeten abwenden und neu organisieren, für diese Länder wird es kein zurück als Verbündeter geben, es besteht keine Notwendigkeit mehr. Und ich denke, da hat Trump sich extrem selbstüberschätzt und zu kurz gedacht.
Und doch gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer, den Amerika ist nicht die nur USA. Es ist die Vielfalt eines Kontinents von Kanada, Süd - und Mittelamerika. Die Reduktion von Amerika nur auf die USA spiegelt nicht nur die kulturelle und geopolitische Arroganz der USA wider, sondern auch den Verlust der Anerkennung der Länder, die eigene Identitäten, Herausforderungen und Stärken haben, in den Schatten gedrängt einer US - Dominanz, in einer Zeit wo sie durch interne Krisen ihre Souveränität und Glaubwürdigkeit verlieren.
Zurück zum Anfang, Klein Amerika, ein kleiner Ortsteil trägt seinen Namen seit dem 19. Jahrhundert - angeblich wegen Auswanderern, die in die USA wollten, aber vielleicht ist es Spott auf die US - Arroganz, aber dann immer noch eine Einladung Amerika neu zu definieren.
22.09.25
© Yvonne Hösel
Yvonne Hösel, 56 Jahre und Mutter 3er Kinder.
Als gelernte Krankenschwester habe ich über 20 Jahre im OP gearbeitet.
Ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen, habe die Wende live erlebt und lebe noch immer in Leipzig.
Das neue Buch - Lügen -Kulturgeschichte einer menschlichen Schwäche"
*Serdar Somuncu ist Schauspieler und Regisseur
HIER GEHTS ZUM NEUEN BUCH
TICKET´S ZUR SHOW "ER IST WIEDER DA"
Wieder mal eine Woche, wo sich Nachrichten überschlagen und in unterschiedlichen Fernsehsendungen völlig unterschiedlich berichtet wird. Oft bleibe ich ratlos zurück, was soll ich davon glauben und was ist die Wahrheit.
Es geht um das Attentat von Charly Kirk.
Er war wohl Gründer der konservativen Jugendorganisation Turning Point USA und enger Vertrauter von Donald Trump.
Er wurde am 10.September 2025 während einer Rede auf dem Campus der Utah Valley Universität in Orem, Utah erschossen. Man spricht von einem gezielten Attentat und noch ehe überhaupt ein Täter oder Motiv bekannt ist wird über die Todesstrafe sinniert.
Zunächst hat es mich tatsächlich nicht tangiert, ich kannte ihn nicht, habe ihn nie wahrgenommen aber in dieser Thematik passierte ein völlig anderes Szenario, was zunehmend zu beobachten ist.
Ich bin tatsächlich immer wieder erstaunt, was für eine Inszenierung und Märtyrer Show in den USA möglich ist. Wie schon erwähnt mir völlig unbekannt und seine politische Inspiration mir egal, fakt ist, er war Vater und Ehemann, trotz allem ein Mensch. Schlimm genug, dass die USA ihre Waffenlobby verherrlicht und vehement verteidigt und als amerikanische DNA benennt, dieser Logik folgend trifft es auch jemand, der das für sich nie geglaubt hätte. Gleichzeitig erfolgt eine politische Vereinnahmung, ein empört sein und ein Auftritt von JDVance bei der Überführung des Leichnams, was eher wie ein willkommenes Theaterstück anmutet, willkommen für Trump, weil es so gut in seine Agenda passt und erstaunlicherweise gibt es in Deutschland Gruppen, die hier ebenfalls mit aufspringen und eine importierte Polarisierung feiern.
Sofort ist klar es waren ,,Linke" und dann beginnt ein absolut typisches amerikanisches Szenario.
Trump ordert die Flagge auf Halbmast, verleiht posthum die Presidental Medal of Freedom und die Sache heißt ,,Krieg gegen die Rechten", der Tod gilt als Beweis für die ,,Linke Gewalt", es wird nach Rache gerufen, andere feiern es und Twitter oder X explodiert nahezu. Unzählige Videos werden hochgeladen und veröffentlicht und immer noch JD Vance ,der die Hand am Sarg anlegt und Trump erklärt die Beerdigung besuchen zu wollen, das Ganze wirkt wie ein PR Stunt und stärkt die Märtyrer Narrative der MAGA - Bewegung. Es wird Einheit gezeigt, die von anderen Themen ablenkt.
Jede Tragödie wird zu einer Kampagne gegen den Feind.
Und das, wo die USA eine eigene fragwürdige Geschichte im Bezug Attentate hat, unwillkürlich kam die Ermordung von JFK auf und zugleich die Sorge, ob der Täter überhaupt lebend gefasst wird, denn auch das ist nicht unüblich, dass dieser bei der Festnahme tödlich getroffen wird und die Geschichte dann einen passenden Abschluß findet.Und in dem Moment kommt das Erschrecken, was ich doch in Wahrheit für ein Bild von den USA habe. Aber ist es unbegründet?Die Waffenverherrlichung ist real, nach jedem Anschlag oder Amoklauf etc. ist die Betroffenheit groß, aber der Wille zu Änderungen wird scheinbar durch die Waffenlobby nicht möglich gemacht. Es ist ein Kreislauf: Lobby drückt durch, Politiker nutzen es für die Show und am Ende leidet nur ein Mensch, im Verhältnis zu dem Profit also wohl vernachlässigbar.
Im Gegenteil, der Ruf nach noch mehr Waffen wird laut, weil man sich sonst nicht schützen kann. Es mutet schon fast einem Western an, zuerst wird geschossen, dann frag ich, was er will. Gerade in Deutschland wirken diese Waffengesetze absurd, wo wir uns ja hier mit einer Waffenverbotszone beruhigen können, aber das sind ja eher Messer als Schußwaffen.
Das die AFD hier sofort Betroffenheit heuchelt ist wohl eher ein Muss, für den Fall, das Verbündete mit Reichweite aus dem Ausland benötigt werden, zumindest für die Meinungsmache und internationale Sichtbarkeit, siehe auch hier das Eingreifen von Musk unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. In Wahrheit bezweifle ich, dass es einer AFD gefällt sich irgendwie abhängig zu machen, noch ein Musk dies ohne etwas gewinnbringendes ewig zu bedienen. Die AFD muss nichts weiter tun, als ,,Siehst Du ... ,, skandieren. Es bleibt bei Parolen und dem Wunsch wie auch immer gewinnen zu wollen, ähnlich einem Kanzler Merz, der unbedingt Kanzler sein wollte, das hat ja paar Jahre gedauert, aber das liefern ist nun deutlich mühsamer.
Das ist wohl der Punkt an dem sich Merz und die AFD nicht viel nehmen, sie leben von der Polarisierung.
Aber zurück zu Amerika, noch immer haben Attentate den faden Beigeschmack, dass sie eher als Ablenkungsmanöver dienten, was auch hier denkbar wäre. Natürlich wird das ein oder andere an Spekulationen eine Verschwörungstheorie sein, aber kommt die von ungefähr und grundlos ? Es gab wohl Differenzen zwischen Kirk und Trump bezüglich der Epstein Aufarbeitung, da käme ein Tod schon sehr gelegen, noch passender wäre, ein toter Täter, wie ja nun schon bei JFK erlebt, warum ?, es passt zu dem Muster , wo ein einzelner Toter Ablenkung schafft, ohne größere Enthüllungen zu riskieren.
Kirk verband Epstein mit Mossad (Israel) und Deep State - im Juni 2025 sagte er: ,, Epstein war Mossad rekrutiert ,,, was natürlich Netanyahu und Trump so etwas genervt haben dürfte.
Aber wie gesagt, es ist alles nur Spekulation, aber leider absolut denkbar und vorstellbar.
Noch verwerflicher ist ja fast, dass es keine Nachrichtensperre gab, bis zur Ergreifung des Täters und das Benennen eines möglichen Tatmotivs. Somit wurde Tür und Tor geöffnet für jegliche Spekulation in allen verfügbaren Medien, mitunter im 15 Minutentakt, so bleibt viel Lärm, aber kein Täter. Ich weiß, dass die USA Nachrichtensperren vermeidet, um nicht als ,,Zensur" zu wirken, ob das immer so clever ist bleibt offen. So wird aus einer Tragödie auch noch ein Medienspektakel, was nicht wirklich glauben lässt, an einer Wahrheit interessiert zu sein.
Meine Prognose basierend auf Mustern und aktueller Dynamik, dass der Täter im besten Falle tot gefasst wird, ist während ich hier noch schreibe überraschender Weise widerlegt. So im Stillen war mir eigentlich klar - toter Täter, wäre ein PR Sieg, ohne Prozess und dann absolut passend für alle aufkommenden Fragen, wobei die Tragik, das der Vater in die Auslieferung involviert war ,was auch nicht besonders glücklich ist. Zumindest kann er doch wissen, dass er sein Kind nicht wieder nach Hause kommt.
Zurück zu dem, was ich sagen will, wie ist es möglich, dass es derartig viele misstrauische Stimmen gibt, die das Attentat anders sehen und auch die Reflexartige Forderung nach der Todesstrafe ?
Angesichts der derzeitigen Amerika Politik wären viele passende Täter möglich, es kommt darauf an, wo er am nützlichsten ist, vorausgesetzt er stirbt bei der Festnahme, denn die Probleme sind sowohl Innen- wie Außenpolitisch in Hülle und Fülle vorhanden, die in der großen Empörung untergehen und im Stillen lassen sich wunderbar Tatsachen schaffen.
Seit Corona befinden wir uns weltweit in einer Wahrheitskrise, einem Lügenkonstrukt, das Narrative über Fakten stellt und die ständige Befeuerung der sozialen Medien braucht und es dankend zur Ablenkung annimmt. Die Empörung als Ablenkung ist gewolltes Chaos. Man kann kaum noch zwischen Wahrheit und Konstrukt unterscheiden, es ist auch nicht gewollt. Jede Seite befeuert ihre Agenda und biegt sich ihre Wahrheit und Fakten zurecht. Dies scheint ein Punkt, der in den Ländern mit Diktatur ausbleibt, da der Staat schon die Meinung festlegt, das wiederrum ist eine andere Katastrophe. Dennoch scheint der Mensch mit Meinungsfreiheit ähnlich überfordert wie mit Eigenverantwortung, und ja, die Verschärfung fand unter Corona statt und das anscheinend auch noch beschleunigt. Der Kompass scheint verschoben und Wahrheit und Konstrukt scheinen kaum noch trennbar. Die Pandemie hat Misstrauen, Polarisierung und Desinformation beschleunigt und Wahrheit ist schwerer greifbar denn je.
Das erklärt auch, warum die Empörungswelle derart massiv ist und chaotisch wirkt. Medien leben von Clicks , Politiker von Mobilisierung ( Rache Rhetorik ) und Bürger von Bestätigung ihrer Blase.
Der Mensch als Spezies mit der Meinung ein Recht auf Grundbesitz oder auch Tierjagd zu haben hält weniger als ,,Rudel" zusammen , als jedes andere Lebewesen und vernichtet sich dabei noch gegenseitig selbst. Durch Spaltung, Gier und Konflikte, überheblich im Anspruch auf Herrschaft, und niemand hält zusammen, um die Wahrheit zu suchen. Tiere würden das Rudel schützen - Menschen spalten sich.
Ich vermute mal, das Trump selbst noch nicht bemerkt hat, dass auch er geschädigt wurde, denn ihm wird ein Charly Kirk für die Mobilisierung der Jugendlichen fehlen.
Bitter jedoch ist, die Entwicklung des Landes Amerika, was schon lange vor Trump begann. Von dem einst verheißungsvollen Land der unbegrenzten Möglichkeiten scheint nichts mehr übrig zu sein. Es zeigt sich in einer Mischung aus Geld regiert die Welt und einer Politik durch Trump, der permanent den Friedensnobelpreis für sich proklamiert, seinen eigenen Vorteil und sein sich selbst Gefallen zelebriert und sich gleichzeitig für den Allmächtigen der Erde hält, aber in Wahrheit nichts für sein Land tut, von dem er sagt, er liebe es. Es ist verkommen zu einem Land, sondern nur noch Bühne für sein Ego ist.
Der Niedergang begann mit wirtschaftlicher Ungleichheit, der Deregulierung während der Reagan Ära und den Kriegen Irak, Afghanistan, die das Vertrauen in die Institutionen untergruben. Die Finanzkrise 2008 und 2011 Occupy Wall Street machten klar: Geld regiert die Welt und Corona verschärfte alles. Trump hat die Krisen nicht geschaffen, aber ausgenutzt. Seine Politik Amerika first versprach Widerbelebung, liefert aber bislang nur Show.
Er liebt die USA nicht als Gemeinschaft, sondern als Spiegel seines Egos.
Ein Land jedoch, wo Mordmotive unterschiedlichster Art denkbar sind, hat seine Souveränität und Kontrolle verloren. Ein Land, das einst Möglichkeiten versprach zerfleischt sich selbst in einer Show, wo Geld und Macht regieren. Corona mag das Misstrauen global gemacht haben, aber die USA ist das Epizentrum und das ist unglaublich bitter.
Trumps Selbstverliebtheit ist legendär und blockiert jede Reflexion. Die Reklamation des Friedensnobelpreises, obwohl keiner der Konflikte befriedet ist klingt wie ein Witz und was einst sein mentales Erbe sein wird bleibt abzuwarten, was 2029 noch übrig ist.
Ehemalige Verbündete hat er derartig verärgert, dass die USA ziemlich isoliert sind und sich die Verbündeten abwenden und neu organisieren, für diese Länder wird es kein zurück als Verbündeter geben, es besteht keine Notwendigkeit mehr. Und ich denke, da hat Trump sich extrem selbstüberschätzt und zu kurz gedacht.
Und doch gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer, den Amerika ist nicht die nur USA. Es ist die Vielfalt eines Kontinents von Kanada, Süd - und Mittelamerika. Die Reduktion von Amerika nur auf die USA spiegelt nicht nur die kulturelle und geopolitische Arroganz der USA wider, sondern auch den Verlust der Anerkennung der Länder, die eigene Identitäten, Herausforderungen und Stärken haben, in den Schatten gedrängt einer US - Dominanz, in einer Zeit wo sie durch interne Krisen ihre Souveränität und Glaubwürdigkeit verlieren.
Zurück zum Anfang, Klein Amerika, ein kleiner Ortsteil trägt seinen Namen seit dem 19. Jahrhundert - angeblich wegen Auswanderern, die in die USA wollten, aber vielleicht ist es Spott auf die US - Arroganz, aber dann immer noch eine Einladung Amerika neu zu definieren.
22.09.25
© Yvonne Hösel
Yvonne Hösel, 56 Jahre und Mutter 3er Kinder.
Als gelernte Krankenschwester habe ich über 20 Jahre im OP gearbeitet.
Ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen, habe die Wende live erlebt und lebe noch immer in Leipzig.
Das neue Buch - Lügen -Kulturgeschichte einer menschlichen Schwäche"
*Serdar Somuncu ist Schauspieler und Regisseur
HIER GEHTS ZUM NEUEN BUCH
TICKET´S ZUR SHOW "ER IST WIEDER DA"
Kommentare
-
Michaela24.09.2025 15:35Sehr schön geschriebenAntworten
Schreibe einen Kommentar
Seite teilen