Braucht Deutschland weniger Migration?- Ein Plädoyer für eine sachliche Debatte
Nach den Anschlägen von Magdeburg und Aschaffenburg tobt in Deutschland mitten im Wahlkampf eine heftige Debatte über Migration, die gerade von der CDU unter Friedrich Merz vorangetrieben wird. So stellte die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag den Antrag, ihr Zustrombegrenzungsgesetz zu beschließen, welches das Ziel hatte, die in Deutschland ankommenden Zahlen an Asylbewerbern zu reduzieren und den Familiennachzug zu erschweren.
Von Konstantin Schink
Von Konstantin Schink
Angesichts der Tatsache, dass einige der Täter bei den Anschlägen, die in den letzten Jahren passiert sind - sei es beim Anschlag in Aschaffenburg oder beim Attentat auf Michael Stürzenberger, bei dem ein Polizist getötet wurde -, vollziehbar ausreisepflichtige Ausländer waren, tobt gerade eine emotionale und hitzig geführte Debatte um die Migrationspolitik allgemein. Doch solche Debatten sollte man nicht auf der Basis einzelner Ereignisse oder seiner Vorurteile, sondern faktengestützt und unemotional führen.
Bleiben wir also abseits aufsehenerregender, drastischer Ereignisse erstmal bei den allgemeinen Zahlen zur Kriminalität, entnommen aus der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023. Ausländer machen in Deutschland ungefähr 15% der Bevölkerung aus, begehen aber 41% der Straftaten. Auch bei einzelnen Deliktgruppen sind sie deutlich überrepräsentiert. So begehen sie 28% der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, 37% der Vergewaltigungen, 43% der Morde und 54% der räuberischen Diebstähle.
Über die Ursachen kann man sich natürlich lange streiten, aber dies würde den Umfang dieses kurzen Artikels sprengen. Es soll nur kurz erwähnt werden, dass es bei vielen Zuwanderergruppen einen hohen Anteil junger Männer gibt, eine Gruppe, die in fast allen Gesellschaften deutlich krimineller ist als die Durchschnittsbevölkerung, und dass viele Zuwanderer aus Ländern kommen, in denen häufig politische Instabilität bis hin zum Bürgerkrieg herrscht und die zudem wesentlich ärmer als Deutschland sind. Es werden also sowohl demografische als auch sozioökonomische Faktoren eine Rolle spielen, aber für dieses Plädoyer hier ist das relativ egal. Wenn man ein Problem mit durch steigende Zuwanderung bedingter Kriminalität hat, dann ist es keine gute Idee, mehr Leute, die dieses Problem verschärfen werden, ins Land zu holen.
Auch bei der Integration in den Arbeitsmarkt sieht es alles andere als gut aus. Wir haben in Deutschland ohnehin schon ein großes Problem mit Unterbeschäftigung. Wir haben fast 3 Millionen Arbeitslose, die nicht in Arbeit kommen können, da es zu wenige offene Stellen gibt. Die Zahl der Arbeitslosen übersteigt die der offenen Stellen um fast das Vierfache. Entsprechend schwierig haben es Menschen, die hier einwandern und erst einmal die deutsche Sprache lernen müssen. 47% der Bürgergeldempfänger sind Ausländer, was über kurz oder lang die Akzeptanz des Sozialstaats in der Gesellschaft unterminiert.
Und während am deutschen Arbeitsmarkt Unterbeschäftigung herrscht und die Rezession immer weitergeht, ist Deutschland durch den europäischen Binnenmarkt, in dem Arbeitnehmer Freizügigkeit genießen, gezwungen, eine liberale Einwanderungspolitik zumindest gegenüber den meisten europäischen Ländern zu fahren. Keine Partei, nicht mal die AfD, will daran irgendetwas ändern. Hinzu kommt noch ein grassierender Wohnungsmangel, der zu immer weiter steigenden Mieten führt.
Und gerade in dieser Situation entschieden sich die Regierungen unter Angela Merkel und Olaf Scholz, seit 2015 Millionen Migranten aus anderen Kulturkreisen nach Deutschland zu holen. Es war schon damals abzusehen, dass dies gesellschaftliche Konflikte noch weiter verschärfen und die Gesellschaft weiter spalten würde. Während die Ampel den Wohnungsbau etwa halbierte, forcierte sie weiterhin die hunderttausendfache Einwanderung von Immigranten aus vollkommen anderen Kulturräumen, die sich noch schwieriger integrieren lassen, als die Zuwanderergruppen aus anderen europäischen Ländern.
Doch nicht nur Deutschland, sondern auch die Herkunftsländer leiden unter den Folgen dieser Massenmigration. In Afghanistan beispielsweise herrscht seit dem Ende der westlichen Besatzung 2021 Frieden, doch Deutschland und der Rest des Westens erkennen die afghanische Regierung nicht an und führen seitdem einen brutalen Wirtschaftskrieg gegen das kleine, arme Land, was eine Rückkehr vieler Flüchtlinge verhindert. Dabei bräuchte Afghanistan nicht nur ein Ende der Wirtschaftssanktionen, sondern auch die Rückkehr von Millionen jungen, gut qualifizierten Auswanderern, die in über 40 Jahren Bürgerkrieg das Land verlassen haben.
Eine strikte Migrationspolitik muss sich also zwingend mit einer neuen, einer souveränen Außenpolitik verbinden, welche die Wirtschaftskriege gegen kleine Länder wie Afghanistan und Syrien beendet, damit die Flüchtlinge, die es können und wollen, endlich in ihre Heimat zurückkehren können.
Zudem braucht es eine Wende in der Wirtschaftspolitik. Es braucht endlich massive Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und dabei vor allem ins Bildungssystem und in den Wohnungsbau. Um hier gleich mal ein Gegenargument vorwegzunehmen, das einem von vielen Linken entgegengebracht wird: Wir sollten nicht auf die Migranten schimpfen, sondern uns lieber nur auf die Investitionen in unsere Infrastruktur und einen besseren Sozialstaat konzentrieren.
Solchen Leuten sei geantwortet: Eine schärfere Migrationspolitik und eine bessere Wirtschaftspolitik schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Wenn man die Massenmigration von Hunderttausenden aus fernen Weltregionen, die jedes Jahr zu uns kommen, beendete, dann hätten neu gebaute staatliche Wohnungen einen viel stärkeren preissenkenden Effekt, als wenn sie zuerst die ankommenden Migranten absorbieren müssten, bevor sie auf dem Markt zu geringeren Mietpreisen führen könnten. Wenn man mehr in die Schulen investierte, dann wäre der positive Effekt wesentlich größer, wenn der Großteil der Schulklassen Deutsch als Muttersprache spräche und die Schulklassen nicht mit der Integration von neu Dazugekommenen überfordert würden.
Die Migration, die Deutschland in den letzten 10 Jahren erlebt hat, hat unserem Land geschadet und die gesellschaftlichen Konflikte massiv verschärft. Es ist deshalb nicht nur Zeit für eine Wende in der Außen- und Wirtschaftspolitik, sondern auch für eine deutlich restriktivere Migrationspolitik. Der einzigen Partei, der ich diese 3 Herausforderungen zutraue zu lösen, ist das Bündnis Sahra Wagenknecht. CDU, SPD, FDP und Grüne haben in den letzten Jahren wechselseitig regiert und sind für das Chaos und den Niedergang verantwortlich, in dem sich unser Land gerade befindet und die AfD möchte vor allem die katastrophale neoliberale Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte nicht zurücknehmen, sondern sogar noch weiter verschärfen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich mit dem Artikel hier einige zum Nachdenken gebracht habe und vielleicht auch noch einige Debatten auslöse. Ich bin auch, wie wahrscheinlich die meisten meiner Leser, gespannt auf das Ergebnis der nächsten Bundestagswahl. Doch eine Prognose möchte ich zum Abschluss schonmal wagen: Was sich nach der Wahl voraussichtlich nicht ändern wird und worüber es noch viele Debatten geben wird, das ist die Migrationspolitik.
10.02.25
Konstantin Schink (geboren am 8. November 2001) machte 2021 in Niedersachsen Abitur. Aktuell studiert er VWL und Politik im 2-Fach-Bachelor und betreibt die YouTubekanäle ,,Agitator der sozialen Marktwirtschaft" und ,,Die sekundäre Agitation"."
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Über die Ursachen kann man sich natürlich lange streiten, aber dies würde den Umfang dieses kurzen Artikels sprengen. Es soll nur kurz erwähnt werden, dass es bei vielen Zuwanderergruppen einen hohen Anteil junger Männer gibt, eine Gruppe, die in fast allen Gesellschaften deutlich krimineller ist als die Durchschnittsbevölkerung, und dass viele Zuwanderer aus Ländern kommen, in denen häufig politische Instabilität bis hin zum Bürgerkrieg herrscht und die zudem wesentlich ärmer als Deutschland sind. Es werden also sowohl demografische als auch sozioökonomische Faktoren eine Rolle spielen, aber für dieses Plädoyer hier ist das relativ egal. Wenn man ein Problem mit durch steigende Zuwanderung bedingter Kriminalität hat, dann ist es keine gute Idee, mehr Leute, die dieses Problem verschärfen werden, ins Land zu holen.
Auch bei der Integration in den Arbeitsmarkt sieht es alles andere als gut aus. Wir haben in Deutschland ohnehin schon ein großes Problem mit Unterbeschäftigung. Wir haben fast 3 Millionen Arbeitslose, die nicht in Arbeit kommen können, da es zu wenige offene Stellen gibt. Die Zahl der Arbeitslosen übersteigt die der offenen Stellen um fast das Vierfache. Entsprechend schwierig haben es Menschen, die hier einwandern und erst einmal die deutsche Sprache lernen müssen. 47% der Bürgergeldempfänger sind Ausländer, was über kurz oder lang die Akzeptanz des Sozialstaats in der Gesellschaft unterminiert.
Und während am deutschen Arbeitsmarkt Unterbeschäftigung herrscht und die Rezession immer weitergeht, ist Deutschland durch den europäischen Binnenmarkt, in dem Arbeitnehmer Freizügigkeit genießen, gezwungen, eine liberale Einwanderungspolitik zumindest gegenüber den meisten europäischen Ländern zu fahren. Keine Partei, nicht mal die AfD, will daran irgendetwas ändern. Hinzu kommt noch ein grassierender Wohnungsmangel, der zu immer weiter steigenden Mieten führt.
Und gerade in dieser Situation entschieden sich die Regierungen unter Angela Merkel und Olaf Scholz, seit 2015 Millionen Migranten aus anderen Kulturkreisen nach Deutschland zu holen. Es war schon damals abzusehen, dass dies gesellschaftliche Konflikte noch weiter verschärfen und die Gesellschaft weiter spalten würde. Während die Ampel den Wohnungsbau etwa halbierte, forcierte sie weiterhin die hunderttausendfache Einwanderung von Immigranten aus vollkommen anderen Kulturräumen, die sich noch schwieriger integrieren lassen, als die Zuwanderergruppen aus anderen europäischen Ländern.
Doch nicht nur Deutschland, sondern auch die Herkunftsländer leiden unter den Folgen dieser Massenmigration. In Afghanistan beispielsweise herrscht seit dem Ende der westlichen Besatzung 2021 Frieden, doch Deutschland und der Rest des Westens erkennen die afghanische Regierung nicht an und führen seitdem einen brutalen Wirtschaftskrieg gegen das kleine, arme Land, was eine Rückkehr vieler Flüchtlinge verhindert. Dabei bräuchte Afghanistan nicht nur ein Ende der Wirtschaftssanktionen, sondern auch die Rückkehr von Millionen jungen, gut qualifizierten Auswanderern, die in über 40 Jahren Bürgerkrieg das Land verlassen haben.
Eine strikte Migrationspolitik muss sich also zwingend mit einer neuen, einer souveränen Außenpolitik verbinden, welche die Wirtschaftskriege gegen kleine Länder wie Afghanistan und Syrien beendet, damit die Flüchtlinge, die es können und wollen, endlich in ihre Heimat zurückkehren können.
Zudem braucht es eine Wende in der Wirtschaftspolitik. Es braucht endlich massive Investitionen in die öffentliche Infrastruktur und dabei vor allem ins Bildungssystem und in den Wohnungsbau. Um hier gleich mal ein Gegenargument vorwegzunehmen, das einem von vielen Linken entgegengebracht wird: Wir sollten nicht auf die Migranten schimpfen, sondern uns lieber nur auf die Investitionen in unsere Infrastruktur und einen besseren Sozialstaat konzentrieren.
Solchen Leuten sei geantwortet: Eine schärfere Migrationspolitik und eine bessere Wirtschaftspolitik schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich. Wenn man die Massenmigration von Hunderttausenden aus fernen Weltregionen, die jedes Jahr zu uns kommen, beendete, dann hätten neu gebaute staatliche Wohnungen einen viel stärkeren preissenkenden Effekt, als wenn sie zuerst die ankommenden Migranten absorbieren müssten, bevor sie auf dem Markt zu geringeren Mietpreisen führen könnten. Wenn man mehr in die Schulen investierte, dann wäre der positive Effekt wesentlich größer, wenn der Großteil der Schulklassen Deutsch als Muttersprache spräche und die Schulklassen nicht mit der Integration von neu Dazugekommenen überfordert würden.
Die Migration, die Deutschland in den letzten 10 Jahren erlebt hat, hat unserem Land geschadet und die gesellschaftlichen Konflikte massiv verschärft. Es ist deshalb nicht nur Zeit für eine Wende in der Außen- und Wirtschaftspolitik, sondern auch für eine deutlich restriktivere Migrationspolitik. Der einzigen Partei, der ich diese 3 Herausforderungen zutraue zu lösen, ist das Bündnis Sahra Wagenknecht. CDU, SPD, FDP und Grüne haben in den letzten Jahren wechselseitig regiert und sind für das Chaos und den Niedergang verantwortlich, in dem sich unser Land gerade befindet und die AfD möchte vor allem die katastrophale neoliberale Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte nicht zurücknehmen, sondern sogar noch weiter verschärfen.
In diesem Sinne hoffe ich, dass ich mit dem Artikel hier einige zum Nachdenken gebracht habe und vielleicht auch noch einige Debatten auslöse. Ich bin auch, wie wahrscheinlich die meisten meiner Leser, gespannt auf das Ergebnis der nächsten Bundestagswahl. Doch eine Prognose möchte ich zum Abschluss schonmal wagen: Was sich nach der Wahl voraussichtlich nicht ändern wird und worüber es noch viele Debatten geben wird, das ist die Migrationspolitik.
10.02.25
Konstantin Schink (geboren am 8. November 2001) machte 2021 in Niedersachsen Abitur. Aktuell studiert er VWL und Politik im 2-Fach-Bachelor und betreibt die YouTubekanäle ,,Agitator der sozialen Marktwirtschaft" und ,,Die sekundäre Agitation"."
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Sie lassen eine wichtige Tatsache aus, dass schlechte Deutschkenntnisse, die viele Migranten/Asylanten vorweisen, sie für einen Pflegeberuf untauglich machen. Außerdem unterschreiten viele ausländische Pflegekräfte die Anforderungen an Azubis, zb. bei der Zahl der praktischen Stunden. Es ist richtig, dass die Anerkennung in Deutschland durch den Mühlenstein Bürokratie erschwert wird, aber man darf nicht einfach darüber hinweggehen, wenn man sich rechtlichen Ärger ersparen will. Deswegen reagieren mache vorsichtig, wenn sie fremde Abschlüsse anerkennen.
Und zum Thema Migration sollte man schon differenzieren: Migrantengruppen tragen in unterschiedlicher Form bei: Ostaasiaten sind ein großer Gewinn, bei Muslimen sind es fast ausschließlich die Türken, die mit Abstand am erfolgreichsten sind. Liegt halt daran, dass die Türken die Gebildetsten in der islamischen Welt sind.
(Es ist natürlich müßig, darüber zu spekulieren, welchen Anteil eine traumatisierende Kindheit und Jugend in einem Kriegsgebiet an so einer Tat hatte, aber könnte vielleicht auch die drohende Abschiebung ins Reich der Taliban eine Rolle gespielt haben...?
Und wäre es denn in irgendeiner Weise "besser" gewesen, der Täter hätte seinen Amoklauf in Afghanistan durchgeführt?
Übrigens: Auch Deutschland nimmt ja seine Staatsangehörigen, die z.B. in Syrien unter dem IS mutmaßlich Straftaten begangen haben, lieber nicht zurück...)
Die Repräsentanten des Deutschen Volkes im Bundestag erklären nun solche armen Irren (wie auch den Messerstecher von Solingen und den Amokfahrer von Magdeburg) für Repräsentanten einer ganzen nach Millionen zählenden Bevölkerungsgruppe ("Migranten", nicht nur, aber auch aus Kriegsgebieten wie Syrien und Afghanistan) und wollen jetzt den Druck auf diese Menschen systematisch erhöhen. Krieg und Elend in der Welt (geschuldet einer aus vergangenem Unrecht geerbten imperialistisch-proprietaristischen Weltordnung, von der wir als eines von wenigen Ländern profitieren) begegnen wir also, indem wir deren Opfern möglichst unfreundlich begegnen (und lieber fleißige, von anderen Ländern gut ausgebildete Fachkräfte anwerben, um für uns die Pflege und andere Drecksarbeiten zu erledigen). Nebenbei freuen wir uns natürlich, wenn wir wenigstens noch unsere Waffen erfolgreich exportieren können.
Ganz ehrlich: Wer glaubt denn, dass sich dadurch die allgemeine Sicherheitslage in Deutschland (und sei es auch nur für "Biodeutsche") irgendwie verbessern würde...? Ich befürchte eher viele zusätzliche Anlässe für Hass, Gewalt und Amokläufe, und das auf allen Seiten (inklusive Polizei und Militär) und in allen Teilen der Welt.
zu der Migration hat der liebe Johannes Mosmman schon alles gesagt.
Deshalb greife ich einen anderen Punkt auf:
„Wir haben fast 3 Millionen Arbeitslose, die nicht in Arbeit kommen können, da es zu wenige offene Stellen gibt“ – diese Aussage ist eine starke Vereinfachung.
Die Suggestion, dass der Mangel an offenen Stellen der alleinige Grund für die hohe Zahl an Arbeitslosen ist, entspricht nicht der Realität.
Wir haben einen Fachkräftemangel in den Bereichen IT und Digitalisierung, Ingenieurwesen und Maschinenbau, Handwerk und technischen Berufn, in der Logistik sowie vor allem in der Pflege und im Gesundheitswesen. Darüber hinaus gibt es noch spezialisierte Bereiche wie Biotechnologie und Chemie. Aus einer Anekdote kann ich berichten: Jemand, der kürzlich eine Ausbildung zum Metalltechniker absolviert hat, erzählte, dass die IHK-Prüfungen vereinfacht wurden und Kandidaten durchgewunken würden, die früher niemals bestanden hätten – aus dem einfachen Grund, dass es viel zu wenige Auszubildende gibt. Quantität vor Qualität.
Eigentlich müssten doch die 3 Millionen Arbeitslosen die Lücke füllen, nach Ihrer Argumentationslinie. Tun sie aber nicht, weil die Qualifikationen vieler Arbeitsuchender nicht den Anforderungen der verfügbaren Stellen entsprechen – ein sogenanntes Mismatch. Es gibt dafür verschiedene Gründe: Unsere Rahmenbedingungen verändern sich momentan in rasantem Tempo, viele Berufe werden wegfallen, und bereits jetzt gibt es Berufe, die kaum noch gebraucht werden – bsp. Bankangestellte. Ein Bankangestellter wird sich mit 50 Jahren nicht zu einer Pflegekraft oder zu einem Informatiker ausbilden lassen. Das Problem wird künftig noch größer werden: Wir werden einerseits eine hohe Arbeitslosenquote haben und andererseits viele unbesetzte Stellen.
Zudem wollen schlichtweg viele Menschen keine Pflegekraft, keinen Informatiker oder Metalltechniker werden. Viele „Bio-Deutsche“ etwa möchten nicht in der Pflege arbeiten – man muss sich nur umsehen, wer diesen Beruf hauptsächlich ausübt.
Ein beträchtlicher Teil der arbeitslosen Migranten befindet sich zudem in Integrations- oder Qualifizierungsmaßnahmen. Wie Sie sicherlich wissen, gibt es in Deutschland große bürokratische Hürden, die es Neuankömmlingen nicht gerade einfach machen – andere Länder, machen es klüger.
Dann gibt es noch die sogenannten Langzeitarbeitslosenn: Ein Teil verweigert sich partout zu arbeiten, während andere krankheitsbedingt nicht arbeiten können. Zwar gibt es hierfür eine andere Instanz – das Sozialgeld –, aber mit der Zuordnung ergeben sich viele Probleme. Erstens dauert es meist ein bis zwei Jahre, bis überhaupt eine Beurteilung erfolgt, und bei psychischen Erkrankungen wird oft noch viel Zeit eingeräumt. Einige pendeln zwischen den Ämtern, weil die Beweislage nicht eindeutig ist; andere sind nur kurzfristig krank. In der Realität gibt es einen Teil in der Arbeitslosenquote, der schlichtweg nicht arbeiten kann oder nur in Kurzzeitarbeit tätig sein kann.
Im Jahr 2023 blieben 570.000 Stellen unbesetzt. 2024 konnten aufgrund fehlender Fachkräfte Produktionskapazitäten im Wert von 49 Milliarden Euro nicht genutzt werden. Für das Jahr 2027 wird ein Anstieg dieser Verluste auf 74 Milliarden Euro prognostiziert – der Fachkräftemangel wird nicht weniger. Bald gehen die Babyboomer in Rente, und unsere Geburtenrate ist niedrig. Zuwanderung ist für uns systemrelevant, überlebenswichtig. Warum also versucht die Regierung weltweit, Fachkräfte anzuwerben? Wir bekommen sie aber nicht, weil wir längst nicht so attraktiv sind, wie viele denken. Es wird geschätzt, dass wir etwa 400.000 Netto-Einwanderer pro Jahr benötigen, um die Wirtschaft künftig stabil zu halten – und viele davon wollen gar nicht dauerhaft bei uns bleiben.
Die Arbeitslosenquote ist ein komplexes Zusammenspiel aus strukturellen Veränderungen, einem Qualifikationsmismatch, demografischen Entwicklungen und individuellen Entscheidungen.
Grüße,
M. Schwarz
Vielen Dank für Ihre Überlegungen zur Migration. Falls Sie meinen Artikel in diesem Blog zum Thema gelesen haben, wissen Sie ja, dass ich das ganz anders sehe. Aber schön, wenn es kontroverse Meinungen gibt, auf ein und derselben Webseite – das ist ja eine Seltenheit :-)
Die Zuwanderung hat Deutschland m.E. keinesfalls untrem Strich "geschadet", wie Sie ganz selbstverständlich postulieren. Ich sehe die vielen Probleme, verstehe auch die Verzweiflung der Dorf-Häuptlinge aus Hinter-Arschingen, die zu ihren 50 Einwohnern einfach nochmal 200 Syrer dazubekamen, usw. Die Zuwanderung hätte man also vielleicht nicht ganz so "deutsch" verwalten dürfen, sondern den Flüchtlingen z.B. gleich ein Recht auf Arbeit und freie Wahl des Wohnorts einräumen sollen.
So wies gemacht wurde, wurden jedenfalls die Nationalgefühle der Deutschen angestachelt - und diese Nationalgefühle haben m.E. erst den großen Schaden gebracht. Denn ein Volk, das sich in seinem Nationalgefühl nicht selbst durchschaut, wird verarscht. Das war schon immer so, und das wird auch immer so sein, weils nunmal in der Natur des "Wir-Gefühls" liegt.
Gut funktioniert zum Beispiel immer die Karikatur des "Sozialschmarotzers": Corona- und Ukraine-Politik führten zwingend zu einem gigantischen Sozialabbau. BlackRock in allen Dax-Konzernen konnten wir uns sowieso noch nie leisten. Und so weiter, und so weiter. Unsere "Marktwirtschaft" ist krank, in jeder Hinsicht. Aber doch nicht wegen der Zuwanderer! Wenn nun aber alle über schmarotzende Ausländer schimpfen, machen auch alle unbewusst mit, sich weiter selbst das Wasser abzugraben.
Zur Kriminalitätsstatistik: Ich lebe seit 25 Jahren auch deshalb gerne in Berlin, weil sich Ressentiments in einer Großstadt meist etwas „abschleifen“. Trotzdem erlebe ich auch hier, dass der Busfahrer z.B. nur den dunkelhäutigen Fahrgast nach der Fahrkarte fragt. Insofern würde ich die Kriminalitätsstatistik nicht einfach eins zu eins auf die Wirklichkeit übertragen, sondern begangene und verfolgte Verbrechen (nur letztere werden statistisch erfasst) unterscheiden.
Aber: Ich glaube Ihnen trotzdem, dass unterm Strich doch Migranten aus bestimmten Ländern relativ häufiger auch bestimmte Straftaten begehen. Zu einigen der möglichen Ursachen haben Sie ja selbst etwas gesagt. Nicht gesagt haben Sie jedoch, dass demgegenüber Bio-Deutsche relativ häufiger bestimmte andere Straftaten begehen. Kinderpornografie, schwerer Kindesmissbrauch und das Betreiben entsprechender Netzwerke ist zum Beispiel laut Polizeistatistik fast ausschließlich ein Hobby von weißen Bio-Deutschen, sowie von Belgiern, Holländern usw.
Falls man also feststellen wollte, ob und wie die Arten von Verbrechen durch Kultur oder Nationalität bedingt sind, müsste man erst einmal ganz umfassend über Recht und Moral nachdenken. Dabei müsste man unter anderem auch die Verbrechen mit-einbeziehen, die Deutsche in vielen Herkunftsländern begangen haben und aktuell noch begehen, z.B. im Kontext von "Investitionsschutzabkommen" oder dem vermeintlichen Kampf für Demokratie, usw.
Ich weiß, dass Sarah Wagenknecht diesen letzten Punkt sieht. Sie zieht aber den falschen Schluss daraus, indem sie sagt: Anstatt die Menschen aufzunehmen, müssen wir ZUERST die Fluchtursachen in den Herkunftsländern bekämpfen. Ich sehe das genau umgekehrt: Solange Deutschland nicht anders z.B. gegenüber Syrien agiert und sich nicht traut, aus dem us-amerikanischen Dauer-Krieg auszubrechen, muss es eben nunmal mit Flüchtlingsströmen rechnen - und ihnen helfen.
Warum helfen? Ganz einfach: In dem Moment, wo jemand vor meiner Türe steht und Hilfe braucht, will ich helfen. Ich könnte auch sagen: bin ich verpflichtet zu helfen. Pflicht und Wille unterscheiden sich an dieser Stelle nämlich nicht – wer das nicht erlebt, hat keinen Sinn für die menschliche Freiheit, für die sog. "Menschenwürde" in sich selbst und in seinem Gegenüber. Menschenwürde, und das übersehen heute wieder immer mehr Deutsche, ist per Definition IRRATIONAL. Dafür hat niemand passende Rechenbeispiele, Klassifizierungen oder Statistiken parat. Da wirkt einfach die Tatsachen-Logik des Augenblicks. Oder eben nicht. Ich helfe - und kann dann hinterher, also als ZWEITES das tun, was Wagenknecht ZUERST tun möchte: Nachdenken. Klar, vor allem darüber nachdenken, wie eine deutsche Außenpolitik aussehen kann, welche die Herkunftsländer sicherer macht und weniger Flüchtlingsströme produziert. Darüber darf und muss man gerne nachdenken – aber deshalb lasse ich doch nicht erstmal den Asylsuchenden in libanesischen Gefängnissen verrecken.
Herzliche Grüße
Johannes Mosmann